Beschneidungsurteil III

(11.07.2012) Morgen abend Podiumsdiskussion zum Thema Beschneidungsurteil. Die theologische Fakultät der Humboldt-Universität lädt ein. Außer einem Professor Jan Roggenkamp, der in erster Linie durch Veröffentlichungen zum Internetrecht aufgefallen und dessen Position zur Beschneidung mir nicht bekannt ist, sitzen offenbar nur ausgewiesene Beschneidungsfreunde auf dem Podium, einschließlich einer gewissen Frau Künast. Wieso wird nicht zum Beispiel ein Herr Rainer Ponitka vom IBKA eingeladen, der Strafrechtsprofessor Holm Putzke, Frau Irmingard Schewe-Gerigk (Terre des Femmes) oder Horst Isola aus dem Bundessprecherkreis der SPD-Laizisten?
Nachtrag: Ich war bei der „Podiumsdiskussion“. Diese war eigentlich keine, denn bereits nach den Eingangsstatements des Moderators, Prof. Dr. Markus Witte, Leiter des Instituts Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität, und der Diskutanten, der Frau Künast, des Herrn Prof. Dr. theol. Jens Schröter, Dekan der Theologischen Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin, des Herrn Prof. Dr. jur. Jan Dirk Roggenkamp, Professor an der Polizeiakademie Niedersachsen und
Levi Salomon, Sprecher des JFDA (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus) war klar, dass sie sich, wenn auch mit in der Begründung wechselnden Schwerpunkten, in der Sache vollkommen einig waren: das Urteil bzw. die durch es geschaffene Rechtslage muss weg. Eltern müssen ihre unmündigen Kinder beschneiden dürfen. Alle kuckten etwas bedripst, da die Diskussion zu Ende schien, bevor sie begonnen hatte, und und Herr Schröter sah sich bemüßigt, von sich aus noch ein paar Argumente der Beschneidungsgegner zu zitieren, natürlich mit der gleichzeitigen Bemerkung, dass er sie nicht teile. Mehrfach, auch aus dem Auditorium, wurde die Hoffnung geäußert, das Bundesverfassungsgericht würde die Beschneidung Minderjähriger legitimieren. Wenn die sich da mal nicht täuschen…

Kommentieren ist momentan nicht möglich.